Nuala O'Faolain rebelliert gegen ein Leben, wie es im erzkatholischen Irland für Frauen vorgesehen ist: Heirat, Kinder und männliche Gewalt. Sie sucht immer wieder Zuflucht in Affären und im Alkohol. Doch dann trifft sie Nell und entdeckt mit ihr zusammen eine andere Welt.
Leser schreiben:
Die Erinnerungen von Nuala O'Faolain sind ungeschönt, direkt und ehrlich. Die Zeit, von der sie schreibt, scheint unendlich weit weg zu sein, dabei liegt sie gerade mal ein halbes Jahrhundert zurück. Es ist eine große erzählerische Leistung, den heutigen Leser das Irland von damals verstehen und fühlen zu lassen.
Aber darum geht es natürlich nicht. Es geht um Beziehungen zu Familie und Freunden, es geht um den schwankenden Weg eines Menschen, der im stetigen Bemühen um ein Leben in Selbstachtung nicht viel mehr als Mut und Energie in die Waagschale werfen kann. O'Faolain nimmt keinen politischen oder moralisierenden, sondern einen radikal persönlichen, authentischen Standpunkt ein. Sie steht zu den Fehlern, die sie gemacht hat - erfrischend, dass sie nicht darum herumredet.
Dieses Buch ist eine Einladung, tiefer unter die Oberfläche des gedankenlosen Alltagslebens zu dringen. Ich wünschte mir mehr solcher uneitler Autobiographien von echten Menschen. Wie hohl wirken dagegen die Phrasen dreschenden, staatstragenden Erinnerungen von "Altpolitikern", bei denen man das schale Gefühl nicht los wird, ganze Stäbe hätten den Inhalt auf politische Korrektheit untersucht. Paul Auster und Milan Kundera sollen mittelmäßige Schriftsteller sein? Ob man damit übereinstimmt oder nicht, man spürt intuitiv, was sie meint. Teufel nochmal, und sie hat Recht!
Ein Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird./Till Bodhin/
Eine Autobiografie, die berührt. Das ist Irland und das Leben der Frauen. Die politische und kulturelle Spielchen und Menschen. Die Familie und Erwartungen, Sehnsucht und Hoffnungslosigkeit.
Eine andere Welt.
Oder eben nicht. Eine wie unsere?
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